von Vera Bartholomay
Dein eigenes Selbst in der Begegnung mit Anderen finden
Menschen fragen sich besonders in Wandlungszeiten zunehmend, wer sie wirklich sind. Sie suchen eine tiefere Wahrnehmung des eigenen Selbst, oft um daraus eine größere Klarheit für die eigene Berufung oder Lebenssinn abzuleiten.
Kann ich aber mein eigenes Selbst finden und leben ohne Liebe zu anderen Lebewesen? Eine Liebe, die weit über die exklusive Liebe zwischen einzelnen Menschen geht. Eher sogar als eine all(es)umfassende Kraft. Liebe zu den Menschen, ja, vielleicht gar für die ganze Schöpfung. Liebe in einer Form, dessen Tragweite wir bislang nur ahnen können.
Kann ich mich selbst überhaupt finden, ohne auch dich zu finden? Indem ich vom „Ich“ zum „Wir“ gehe und die feinen Beziehungsfäden spüre, die ununterbrochen zwischen uns Lebewesen hin und her strömen. Mal intensiver, mal kaum wahrnehmbar.
Was gibt meinem Leben wirklich Sinn?
In der Tiefe unserer Seelen haben wir wohl alle Sehnsucht nach mehr Sinn für unser Leben. Ist es dabei gar die tiefe Begegnung zwischen uns Menschen, die unserem Leben einen Sinn geben? Denn eine gute Resonanzerfahrung mit anderen macht uns in der Regel glücklich und zuversichtlich.
Auch das Bewusstsein für die eigenen Werte ist entscheidend für das Sinnhafte. Aber nicht nur das Bewusstsein dafür, sondern auch, dass wir diese Werte leben. Und zu diesen Werten könnten Mitgefühl, Dankbarkeit, Hingabe, Offenheit und Nähe gehören.
Selbstfürsorge als entscheidender Baustein
Dabei geht eine tiefe Empathie für andere nur mit einer guten Fürsorge für uns selbst einher. Erst wenn ich mich selbst stark und ausgeglichen fühle, kann ich wirklich gut für andere da sein. Da wir wohl fast alle eine gesunde Selbstliebe nicht unbedingt in die Wiege gelegt bekommen haben, dürfen wir gerade diese immer wieder üben, ohne dabei in eine ungute Selbstbezogenheit abzurutschen.
Heilung für verletzte Herzen
Der Weg zu einem besseren Miteinander und in eine neue Herzensqualität ist aber nicht immer so leicht. Wir sind alle verletzte Wesen und haben so manche unguten Erfahrungen gemacht. Dadurch sind wir vorsichtig geworden und öffnen unsere Herzen nicht wirklich weit, ohne uns ein wenig abzusichern. Das ist auch wichtig und richtig so. Und dennoch gibt es Fragen, die wir klären können, um mit weniger Altlasten unbefangener auf andere zugehen zu können:
- Gegen wen spüre ich noch Wut oder Groll?
- Welche Vorwürfe trage ich in mir?
- Würde es mir bessergehen, wenn ich diese unguten Gefühle aus meinem Leben gehen lassen könnte?
- Kann ich etwas vergeben, was mir angetan wurde?
- Kann ich vielleicht heute ein Stück weit dankbar für ungute Erfahrungen sein, weil sie mich letztendlich auf einen guten Weg gebracht haben?
- Sollte ich bestimmte Menschen, die mir nicht guttun, aus meinem Leben verabschieden?
In „Herzen berühren – Sehnsucht nach tiefen Begegnungen“ findest du zu mehr zu diesen Themen und viele andere Übungen und Meditationen.
Falls du gleich mit einer kleinen Herzöffnungsmeditation beginnen möchtest, habe ich hier eine für dich: