Geist

Kann ich durch Selbstreflexion meine eigene Realität beeinflussen?

Der Mensch ist einzigartig in seinem Sein. Jede*r besteht aus einer unerschöpflichen Vielfalt an Gedanken, Gefühlen, Erfahrungen, Erlebnissen, Erkenntnissen, Fähigkeiten und körperlichen Merkmalen. Ein Puzzle unterschiedlichster Farben, Muster und Größen – immer einzigartig, immer individuell. Doch während ein Puzzle – einmal gelegt – bleibt, wie es ist, sieht die menschliche Realität ganz anders aus. Unser Sein ist Veränderung unterworfen. Alles ist, wir sind … lebenslang im Fluss.

Aller Individualität zum Trotz unterwerfen wir unser Denken und Handeln gerne bestimmten Mustern. Dazu gehören Denk- und Verhaltensweisen wie Dinge bis zur letzten Minute aufzuschieben, die Angst vor Veränderungen oder die Belohnung durch Süßigkeiten oder Alkohol. Hinzu kommen erlernte Glaubenssätze, die wir unterstützt, durch Erfahrungen verinnerlicht haben.

Solche Muster sind häufig tief im Unterbewusstsein verankert. Indem wir sie an die Oberfläche holen und uns bewusst machen, können wir solche Barrieren durchbrechen. Hierfür gibt es verschiedene Wege, einer davon führt beispielsweise über die Selbstreflexion. Auch Meditation kann helfen, den Geist von negativen Gedanken zu befreien und Raum für positive zu schaffen.

Warum bestimmen uns Denkmuster und Glaubenssätze?

Muster und Glaubenssätze beeinflussen unser gesamtes Denken, Fühlen und Handeln. Sie vermitteln einerseits ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit, sind andererseits auch gefährlich, da sie uns häufig nicht bewusst sind.

Positive Glaubenssätze wie „Das Leben meint es gut mit mir.“ können das Leben leichter machen und motivieren. Doch ein Dogma wie „alles, was ich anpacke, geht ohnehin schief“, macht das Leben unnötig schwer. Es blockiert und verhindert, dass wir Neuem offen begegnen. Wir treten auf der Stelle, obwohl wir uns doch so gerne weiterentwickeln würden. In der Realität kann das bedeuten, dass jemand eine neue Arbeit sucht, aber so gefangen ist in seinem bisherigen Denkmuster, dass ihm dies einfach nicht gelingt. Oder jemand schafft es nicht sich aus einer unglücklichen Beziehung zu lösen, weil er zu verhaftet ist in seinem Familienbild.

Ein weiteres gängiges Denkmuster ist das Streben nach Perfektion. Körper und Lebensstil haben gesellschaftlich definierten Normen zu entsprechen. Indem wir unser Leben darauf ausrichten, blockieren wir jedoch die individuelle Persönlichkeitsentwicklung und verhindern eine echte Selbstliebe. Wir legen sozusagen nicht unser eigenes Puzzle, sondern versinken im Einheitsbrei.

Lassen sich durch Selbstreflexion negative Denkmuster umkehren?

Negative Muster müssen zunächst aus der Tiefe an die Oberfläche geholt und dort überprüft werden. Dies kann durch Selbstreflexion erfolgen. Während dieses Prozesses versucht der Mensch, sich über seine Werte, Wünsche, Bedürfnisse, Stärken, Schwächen, Ängste oder Ziele klar zu werden. Selbstreflexion ist wichtig, um einerseits Blockaden zu erkennen und zu lösen und anderseits positive Elemente zu bewahren oder verstärken. Denn alles, was uns im Leben widerfährt, spiegelt unsere Haltung und unser Verhalten wider.

Wege, um Körper und Geist in Einklang zu bringen, gibt es viele. Ein Patentrezept ist allerdings nicht dabei. Neben der Selbstreflexion („Wer bin ich?“, „Was ist mir wichtig?“, „Was macht mich krank/tut mir gut?“) helfen beispielsweise Achtsamkeitsübungen, Yoga, Meditation und vieles mehr.

Neue Wege im Zusammenleben gehen

Was für den Einzelnen gilt, gilt auch für die Gesellschaft. Denk- und Verhaltensmuster gehören auf den Prüfstand. Denn was geschieht mit unserer Umwelt, wenn wir weiter machen wie bisher? Wie hinterlassen wir unseren Kindern und Kindes-Kindern eine Welt, in der es Nahrung und Wasser für alle gibt und in der die Kulturen irgendwann vielleicht sogar friedlich miteinander leben?

Es lohnt sich, über spirituelle Lehren wie die des männlichen und weiblichen Prinzips nachzudenken. Denn die männliche Energie ist zielgerichtet, dynamisch und leistungsorientiert, während die weibliche Energie aufnehmend, Leben gebärend, umwandelnd und schöpferisch ist. Beide Prinzipien gleichberechtigt in einer Gesellschaft vereint böten die Grundlage für Chancengleichheit, Gleichberechtigung, Rücksichtnahme und Verantwortung.

Aus der Themenreihe Geist des LebensGut Verlags

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