Gibt es so etwas wie eine Lebensaufgabe für jeden Menschen? Müssen wir die passende Arbeit finden, damit wir unsere Berufung erfüllen? Oder können wir unsere Lebensaufgabe auch ohne Job erfüllen? In diesem Beitrag gehe ich diesen häufig gestellten Fragen nach und verrate dir, wie du deine Lebensaufgabe entdecken und erfüllen kannst.
Was ist eine Aufgabe?
Tatsächlich hat das Wort Aufgabe mehrere Bedeutungen. Ich konzentriere mich hier auf die geläufigste Bedeutung des Begriffes Aufgabe: Ein Auftrag, der ausgeführt werden muss. Du hast zum Beispiel die Aufgabe übernommen, das Besprechungsprotokoll zu schreiben oder eine Feier zu organisieren.
Solche Aufgaben sind meist einmalig fällig, manche davon auch regelmäßig. Es ist nicht wirklich relevant, wer diese Art von Aufgaben erfüllt. Hauptsache jemand macht’s!
Wie wird eine Aufgabe zur Lebensaufgabe?
Eine Lebensaufgabe hingegen lässt sich nicht einfach delegieren. Sie wurde dir quasi in die Wiege gelegt. Es gibt keinen triftigen Grund, sie nicht zu erfüllen.
Du kannst dir ganz sicher sein, dass du alles mitbekommen hast, um deine Aufgabe zu erfüllen. Du brauchst dazu keine besondere Ausbildung und kein Studium. Vertraue darauf, dass du vollkommen ausgestattet und vorbereitet bist.
Das deutsche Wort Aufgabe ist vom mitteldeutschen Wort gâbe abgeleitet. Damit ist eine Eigenschaft gemeint, mit der eine Person ausgestattet ist. Es ist eine „Begabung“ oder ein „Talent“, das sie für ihr Leben erhalten hat. Die „Begabung“ ist also dafür da, unsere ureigene Aufgabe, die Lebensaufgabe, zu erfüllen.
Dem Ruf der Berufung folgen
Leider ist es so, dass die meisten von uns, ihre Lebensaufgabe nicht einmal erkennen, wenn sie uns auf dem Silbertablett präsentiert wird. Das liegt einerseits daran, dass wir die Tätigkeiten, die mit unserer Aufgabe verknüpft sind, ganz natürlich erledigen. Es macht uns keine Mühe und es fühlt sich nicht besonders außergewöhnlich an, was wir tun.
Andererseits ist es so, dass wir viele Jahre unseres Lebens auf der Suche nach dem Traumjob sind, der uns erfüllt und uns endlich ein erfolgreiches und glückliches Leben beschert. Die Annahme, dass eine Berufung sich unbedingt in einem Beruf zeigen muss, ist weit verbreitet. Doch deshalb ist sie nicht unbedingt wahr.
Es gibt keine Stellenbeschreibung für deine Lebensaufgabe
Lebensaufgaben sind einerseits sehr individuell. Andererseits sind sie oft recht allgemein gehalten. So gibt es unterschiedliche Wege, um eine Lebensaufgabe zu erfüllen. In den meisten Fällen zieht sich die Aufgabe übrigens durch alle Lebensbereiche und -abschnitte.
Deine Lebensaufgabe beginnt also nicht erst mit dem Eintritt ins Berufsleben und endet nicht, wenn du in Rente gehst. Sie ist immer bei dir, du erfüllst sie – unbewusst – schon als Kind. Einfach weil du mit der gesamten Gabenpalette zur Welt gekommen bist, die du dafür brauchst.
Ein Beispiel für eine solche Gabe im Leben:
Jemand, der viel und gerne mit Kindern zu tun hat, hat im Idealfall eine Begabung dafür, junge Menschen zu inspirieren. Das kann durch das Weitergeben von Wissen geschehen oder durch das Vermitteln von wichtigen Lebensgrundlagen. Genauso kann diese Person ein Mentor für junge Menschen sein oder eine wichtige Bezugsperson. Vielleicht ist die Aufgabe auch, Kindern in schwierigen Situationen beizustehen oder ihre Entwicklung ganz konkret zu begleiten, etwa therapeutisch.
Wie du siehst: Ich habe absichtlich keine Berufe genannt, weil die Lebensaufgabe „Junge Menschen inspirieren“ ganz individuell ausgefüllt werden kann. Sie kann beruflich oder ehrenamtlich erfolgen. Sie findet in der Familie oder im Freundeskreis statt. Oder sie wird wahrgemacht durch das Schreiben von Kinderbüchern oder das Veröffentlichen von Videos auf YouTube.
Natürlich ist eine Kombination aus alldem ebenso möglich.
Lass die Hüllen fallen!
Um deine Lebensaufgabe zu enthüllen, ist es notwendig, dass du dich selbst entdeckst. Selbstreflexion ist dafür ein probates Mittel, das zur Selbsterkenntnis führt. Je besser du dich selbst kennenlernst, desto deutlicher wird dir, welcher rote Faden sich durch dein Leben zieht.
Betrachte dich ausgiebig im Spiegel – im übertragenen wie im wahren Sinn – und finde Muster, die sich wiederholen. Finde heraus, in welchen Situationen du im Flow bist und achte ganz besonders darauf, was dir deine Umgebung zurückspiegelt.
Das kann ein langfristiger Prozess sein, und das ist gut so. Es dauert, bis alte Wunden heilen und Narben verblassen. Doch es lohnt sich: Denn je tiefer du deinem wahren Kern kommst, desto mehr hinderlichen Ballast lässt du los. Du lässt quasi die Hüllen fallen, hinter denen du dich viele Jahre lang gut versteckt hast. Sie haben dich geschützt – dich aber auch davon abgehalten, dein wahres Leben zu leben.
Erst wenn du dich aus deinem komfortablen Kokon befreit hast, kannst du deine Flügel benutzen – also die Gaben, die du seit deiner Geburt bereits in dir hast.
Von diesem Moment an kannst du deine Lebensaufgabe bewusst erfüllen und mit der anstrengende Suche nach Sinn und Erfüllung aufhören.
Denn sobald du deine Lebensaufgabe erfüllst, erfüllt sie dich.
Text von Gabriele Feile, der Entdeckerin der Schmetterlingsfrequenz. Gerade ist ihr Buch „Schmetterlinge falle nicht vom Himmel“ im LebensGut Verlag erschienen.
Über Gabriele Feile
Gabriele Feile ist die Entdeckerin der Schmetterlingsfrequenz. Dorthin gelangen Menschen, sobald sie vollkommen sie selbst sind. Um ihnen den Weg zu erleichtern, baut die Autorin für sie Brücken in Form von Online-Kursen. Ihr Angebot hat sie auf schmetterlingsfrequenz.eu zusammengefasst.