Salbei – kraftvoller Begleiter für viele Lebenslagen

Salbei ist die Arzneipflanze des Jahres 2023 und ein kraftvolles Kraut für viele Lebenslagen.
Schon in alten Pflanzenbüchern heißt es „Wer Salbei baut, den Tod nicht schaut!“ oder „Wie kann ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?“
Das sind Zeichen dafür, dass es sich hier um ein ganz altes Heilkraut handelt. Der Salbei war also schon Superfood oder Powerfood, lange bevor es diese Begriffe gab.

Warum Salbei so einzigartig ist

Salbei (Salvia officinalis) ist eine erstaunliche Heilpflanze, die seit Jahrhunderten für ihre medizinischen Eigenschaften geschätzt wird. Aus der Naturheilkunde ist er daher kaum wegzugedenken. Aber was macht Salbei so einzigartig? Nun, es gibt mehrere Gründe!
Zum einen ist Salbei reich an Antioxidantien, die helfen, freie Radikale im Körper zu bekämpfen und somit das Risiko von Krankheiten zu reduzieren.
Zum anderen hat Salbei entzündungshemmende Eigenschaften. Aber das ist noch nicht alles!
Salbei hat auch antimikrobielle Eigenschaften, die bei der Bekämpfung von Bakterien und Viren helfen können.

Salbei wächst pflegeleicht in jedem Garten und auf dem Balkon.

Wie Salbei die Gesundheit verbessern kann

Durch seine vielen guten Inhaltsstoffe, die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, ist der Salbei in der Naturheilkunde so beliebt und vielseitig einsetzbar. Salbei kann bei Halsschmerzen, Husten und Erkältungen helfen und die Verdauung fördern. Auch bei Menstruationsbeschwerden oder Wechseljahresbeschwerden kann Salbei eine positive Wirkung haben.
Dabei ist der Salbei in der Zubereitungsweise sehr breit aufgestellt. Er kann als Tee, als ätherisches Öl, als Gewürz in der Küche und in der Körperpflege eingesetzt werden.
Besonders schön finde ich es, Heilpflanzen einfach als Gewürz in die tägliche Ernährung einzubinden. So unterstützt man ganz nebenbei seine Gesundheit und muss nicht erst warten bis man krank wird, um so ein tolles Krautes zu verwenden.

Wie man die Heilkräfte von Salbei nutzt

In keiner natürlichen Hausapotheke sollte Salbei fehlen. Getrocknete Blätter können sehr gut bevorratet werden und somit ist immer ein Tee griffbereit, wenn man ihn braucht.
Beim Salbeitee ist zu beachten, dass er in Erkältungszeiten nur eingesetzt wird, wenn der Hals sich nicht sowieso schon trocken anfühlt. Salbei hat viele Gerbstoffe und würde somit das Gefühl von Trockenheit im Hals noch verstärken.
Durch seine antibakterielle Wirkung und den hohen Gerbstoffanteil ist ein Salbeitee aber sehr gut einsetzbar, wenn z.B. eine kleine Entzündung im Mundraum entstanden ist. Selbstverständlich ersetzt Salbeitee keinen Zahnarztbesuch.

Salbei in der Küche

Salbei in der Küche

Schon Hippokrates sagte: „Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung!“ Ist das nicht eine tolle Vorstellung? Gesund essen und somit gesund bleiben.
Einfach Kräuter in die alltägliche Nahrung einbauen, so dem Körper etwas Gutes tun und Krankheiten vorbeugen.
Es gibt so tolle Rezepte mit Salbei.
Dieses ist mein Lieblingsrezept für eine super schnelle Pasta im Sommer:
Olivenöl und Butter in einer Pfanne erhitzen, Salbeiblätter zugeben und leicht knusprig brutzeln. Dann salzen und die Pasta darin schwenken. Mit einigen Spalten Parmesan und ein paar Blättchen Basilikum anrichten. Ein Gedicht!
Ein bisschen aufwendiger ist es, zuerst Butter in einen Topf geben und solange köcheln lassen, bis das Wasser verdampft ist, sich die Molke absetzt und leicht braun wird. Schmeckt dann leicht nussig. Hier die Salbeiblätter rein und etwas salzen.
Und allen Koch-Profis kann ich das Rezept von Birgit Weiss (Kräuterpädagogin BNE aus Schwarzenberg) wärmstens empfehlen:
Geflügelspieß mit Salbei – Wiesenwunderwelt – (Wilde) Kräuter mit allen Sinnen Erleben

Weitere Möglichkeiten, Salbei in die Ernährung zu integrieren

Der Phantasie sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Salbei kann auf so viele weitere Arten in der Küche eingesetzt werden. Salbei gibt einem Risotto eine würzige Note. Auch in Suppen oder Eintöpfen kann Salbei eine tolle Ergänzung sein. Ein mit Salbei aromatisiertes Öl verfeinert den Salat.
Aber auch Süß-Schnuten kann Salbei ganz neue Geschmackserlebnisse eröffnen. In Honig karamellisiert und als Topping zu einer Eiscreme, einfach ein Gedicht.
Trau Dich ruhig mit den Aromen in der Küche zu experimentieren.

Wo kann man Salbei kaufen und was sollte man dabei beachten.

Am besten ist es, wenn Salbei im eigenen Garten oder auf dem Balkon angebaut wird. Aber frischen Salbei bekommt man auch in fast jedem Supermarkt oder Bioladen.
Achte dabei bitte auf gute Qualität. Die Blätter sollten frisch und grün aussehen. Salbei, der im Laden schon Flecken aufweist, sollte man lieber dort lassen.
Getrockneten Salbei kann man in gut sortierten Kräuterläden, Bioläden oder in Apotheken finden. Hier solltest du darauf achten, dass die Blätter möglichst wenig zerkleinert sind. Je kleiner die Blätter gemahlen oder gebrochen sind, umso weniger der wertvollen ätherischen Öle sind noch enthalten. Der Tee sollte möglichst in dunklen Behältern (Papier oder Glas) und trocken aufbewahrt werden.

Nützliche Tipps und Tricks in der Körperpflege

Getrockneter Salbei sollte möglichst nicht länger als ein Jahr aufbewahrt werden, wenn man ihn für Tees verwenden will. Alle Kräuter verlieren über die Zeit an Wirkkraft.
Das heißt jetzt nicht, dass man den Salbei oder generell seine Kräuter, dann gleich wegwerfen muss. Wie wäre es mit einem entspannten Wannenbad? Brühe dir einen starken Tee auf und gieße ihn ins Badewasser.
Nach einem langen Tag auf den Beinen kann ein warmes Fußbad eine Wohltat sein. Auch hier kann der Salbeitee noch zum Einsatz kommen. Bonuseffekt hier ist, dass der Salbei durch seine Gerbstoffe unterstützend gegen Fußschweiß wirken kann.

Salbei zum Räuchern als Räuchersticks

Räuchern mit Salbei

Das Räuchern ist ebenfalls eine sehr alte Anwendungsweise von Kräutern. Dabei werden getrocknete Kräuter direkt auf einer glühenden Kohle verbrannt. Wenn man ein Räucher-Stövchen nutzt, entsteht weniger lästiger Rauch, denn hier werden die Kräuter auf einem feinen Sieb über einem Teelicht verräuchert.
In früheren Zeiten wurden die Viehställe mit Salbei nach dem Winter ausgeräuchert. „Gegen die bösen Geister“ sagte man. Wenn das Vieh oder auf dem Hof jemand krank wurde, hatte man als Erklärung halt nichts anderes als „böse Geister“. Die vertrieb man dann mit dem Rauch von Salbei. Lange wurde diese Tradition bestenfalls als Spinnerei, schlimmstenfalls als Hexerei verschrien. Oder auch als esoterischer Quatsch abgetan. Heute ist die antibakterielle und antivirale Wirkung des Salbeis belegt und die alte Tradition des Räucherns sollte nun wieder in den Alltag integriert werden.
Mehr Infos und schönes Räucherwerk ist hier zu finden: Räucherwerk – Wassenberger Wildkräuterwerkstatt

Wann solltest du Salbei nicht anwenden?

Schwangere und Stillende sollten auf Salbei verzichten, denn die Gerbstoffe und die hormonangleichende Wirkung des Salbeis können den Milchfluss bremsen. Sehr hilfreich, wenn allerdings, wenn man abstillen will.
Die ätherischen Öle (vorrangig hier das Thujon) können eventuell zu einem frühzeitigen Einsetzen der Wehen führen. Nun muss nicht gleich das Schlimmste befürchtet werden, wenn mal ein Tässchen Salbeitee getrunken wurde. Sicherheitshalber rate ich aber in der Zeit wirklich davon ab, denn manche Menschen reagieren auf Kräutertees sehr gut, was ja unter anderen Umständen sehr schön und gewollt ist.
Auch Epileptiker sollten aufgrund des Thujongehaltes auf die Anwendung von Salbei lieber verzichten.

Fazit: Salbei richtig angewendet, kann Türen in die Kräuterwelt öffnen

Diese magische Heilpflanze findet also nicht nur in der Küche Verwendung, sondern bietet auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Es werden dabei Geschmacksrezeptoren angesprochen, von denen du bisher nichts wusstest. Garantiert.
Und ich bin sicher, dass der Salbei dann der Einstieg ist, sich weiter mit den vielen verschiedenen Kräuter zu befassen und neue Wege in der Kulinarik aber auch für die Hausapotheke zu gehen.
Viel Wissen über Kräuter und deren Anwendung in der Küche oder der grünen Hausapotheke gibt es auch in meinem Kräutermärchen „Magdalia und die Gnome“. Dort habe ich Pflanzenwissen, kindgerecht eingewoben in eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Umweltschutz und starke Kinder. Als besondere Zugabe finden sich im Anhang des Buches die Rezepte von Magdalia. So können sich die Lesenden sehr einfach selber von den Magdalias Kochkünsten überzeugen und das neu gewonnene Kräuterwissen leicht anwenden.


Über Sonja Bienemann

Sonja Bienemann ist ausgebildete Kräuterpädagogin und Wechseljahreberaterin und verfügt über die Fortbildung „Grüne Hausapotheke“. Mit ihren Kräutermärchen und Geschichten möchte sie ihr Wissen an Kinder und Erwachsene weitergeben, um so den Blick für die Kräfte der Natur zu schärfen. Auch der Umweltschutz ist ihr ein großes Anliegen.

Sonja Bienemann - Autorin

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