- Was für ein Konzept steckt hinter den Vital Kids?
- Was bedeutet intergenerative Pädagogik?
- Wie kam es zur Gründung des LEBENS.WERTE Magazins?
- Und was sind die Inhalte im Lebens.Werte-Magazin?
- Der Bereich Wirtschaftsleben ist für uns eigentlich der größte Hebel.
- Jetzt erzähl doch mal über das Crowdfunding der Bewusstseins.Stifter!
- Was ist deine Vision?
Die Bewusstseins.Stifter sind ein gemeinnütziger Verein aus St. Johann in Tirol und Herausgeber des Lebens.Werte-Magazins. Gründerin Tanja Lemann im Interview.
„Wir wollen ein neues Miteinander in den verschiedensten Lebensbereichen – im Wirtschaftsleben wie im Gemeinschaftsleben – ermöglichen. Auch Persönlichkeit ist ein essentieller Punkt, zu dem wir verschiedene Kurse an Wissensvermittlung oder auch Beratung und Therapiesitzungen anbieten“, erklärt Tanja Lemann. Die Allgäuerin hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert und beschäftigt sich seit langem mit Psychologie. 2008 hat sie sich als Coach und Organisationsberaterin selbstständig gemacht.
Was für ein Konzept steckt hinter den Vital Kids?
Die Vital Kids ist das soziale Engagement der Bewusstseins.Stifter. Das VITAL steht für vitale Alte und die Kids eben, wie der Name schon sagt. Für Kinder und alte Menschen ist das eine neue Art von Gemeinschaft. Wir wollen den Alten einen neues alten Zuhause bieten, also weg von den klassischen Altenheimen. Wir sind der Meinung, dass es möglich sein muss, gesund zu altern, und zwar in einer Gemeinschaft mit Kindern.
Das sind aber nicht irgendwelche Kinder, sondern es sind Kinder, die psychische Schwierigkeiten haben, wie etwa Angststörungen oder auch sonstige Herausforderungen und sogenannte Zwangsneurosen. Wo vielleicht auch die Schulmedizin keinen anderen Rat mehr weiß als die klassischen pharmazeutischen Mittel. Da gehen wir alternative Wege und das soll unter einem gemeinsamen Dach sein. Es wäre schön, wenn wir auch Kindern, die für gewisse Zeit aus ihrem Elternhaus hinaus genommen werden, ein Zuhause zu bieten. Ein liebevolles Zuhause, wo die Alten sich um die Kinder dann auch kümmern können. Und an diese Gemeinschaft grenzt eine Landwirtschaft an, um auch selber und autark mit gesunden Nahrungsmitteln zu versorgen. Da darf jeder mithelfen. Alte, die noch können und sich in das Haus, ins Arbeiten oder auch in die Landwirtschaft und die Arbeit mit den Kindern in der therapeutischen Einrichtung. Das ist die Grundidee. Jetzt werden wir schauen, wie sich die Idee verwirklichen lässt. Wir gehen jetzt die ersten Schritte.
Was bedeutet intergenerative Pädagogik?
Das Wort klingt komplizierter, als es tatsächlich ist. Für uns bedeutet es, dass wir verschiedene therapeutische Methoden nehmen und schauen, was das Wesen des Kindes braucht. Wir gehen bei Menschen generell, aber auch ganz besonders bei den Kindern drauf ein, zu erforschen, welche seelischen Schritte konnten womöglich nicht gegangen werden – aus verschiedensten Gründen. Neben dem physischen Wachstum berücksichtigen wir die verschiedenen seelischen Wachstumsprozesse, damit das Kind in seiner ganzen Kraft ist und gesund wachsen kann. Die werden dann in unserer Einrichtungen entsprechend nachgeholt. Dazu nutzen wir zum Beispiel Kunst- oder Musiktherapie, spezielle Willensübungen, umn die Willenskräfte zu stärken.
Wie kam es zur Gründung des LEBENS.WERTE Magazins?
Ja, wie so häufig war es eine spontane Idee, ein sogenannter Zufall. Mein Partner Thomas hatte schon vor 2-3 Jahren die Idee ein Magazin herauszubringen. Wir haben 2020 zum zweiten Mal eine spirituelle Reise in den Gargano gemacht. Im Anschluss war die Idee da und ich wusste, über was wir schreiben sollten. Über eine neue Form des Wirtschafts- und Gemeinschaftsleben, über Werteorientierung, Geisteslebens und Persönlichkeitsentwicklung. Weil ich sowas noch nie gemacht hatte und auch keine Ahnung davon hatte, hab ich das einem Bekannten erzählt, de eine Werbeagentur hat und uns bei dem Projekt unterstützt.
Auf dieser Reise haben wir außerdem eine Journalistin kennengelernt, die auch dieses Gedankengut schon in sich getragen hat. Das war mir wichtig, das wir eine einheitliche Sprache sprechen. Ich habe das Konzept erstellt und so haben wir als Team gestartet.
Und was sind die Inhalte im Lebens.Werte-Magazin?
In der Rubrik Persönlichkeit geht es um das Wesen des Menschen.
Wir gehen hier von dem Ansatz aus, das wir Menschen Seele und Geistwesen sind. Da gibt es Themen wie
- Welche Wachstumsphasen durchläuft der Mensch?
- Weshalb gibt es eine Trotzphase?
- Wie sind die verschiedenen Entwicklungsstufen bei Kindern und Jugendlichen? (Das sich zum Beispiel mit etwa 6-7 Jahren die eigenen Zähne entwickeln, bedeutt im übertragenen Sinn, dass das Kind eine gewisse Kraft in sich entwickelt hat.)
- Wie kann ich das Wesen des Kindes überhaupt erkennen?
- Wie kann ich das möglichst gut als Elternteil begleiten, das ich erkenne und das Kind nicht überfordere mit meinem Gedankengut?
Die Rubrik Gemeinschaftsleben im Lebens.Werte-Magazin
Wie sollten neue Gemeinschaften funktionieren?
Weg von den reinen Gesetzen, aber trotzdem gibt es in jeder Gemeinschaft auch Regeln, aber es sind gemeinsame Werte – eine gemeinsame Wertebasis.
Was trägt die Gemeinschaft?
Da gibt es schon ganz viele tolle Beispiele über die wie berichten. Wir geben Beispiele und Anregungen, was dafür notwendig ist, wie zum Beispiel Beziehungen gestalten
Wie kann etwa die Musik gemeinschaftsbildend wirken? Durch gemeinsames Singen und Tanzen entsteht eine ganz andere Basis und es wird viel Freude geteilt. Darüber schreiben wir und rufen es ins Bewusstsein der Menschen.
Der Bereich Wirtschaftsleben ist für uns eigentlich der größte Hebel.
Da könnte am meisten getan werden. Dieser Bereich stellt aber gleichzeitig die größte Herausforderung dar, weil da ein komplett neues Gedankengut einziehen sollte. Viele wollen jetzt eine neue Kultur etablieren. Viele Firmen merken, dass es mehr als ein Trend ist.
Es geht darum, dass man ganz anders auf die Menschen gucken muss, von der Geldverteilung wie von Themen wie dem Miteinander in Firmen. Das ist ein anderes Verständnis jenseits klassischer Hierarchien. Es geht um Mentorship und Begleitung von Mitarbeitenden. Es gibt nicht die klassische Hierarchie, sondern Menschen, die ein breiteres Wissen und viel Erfahrung haben und die stehen als Mentoren zur Seite.
Führungskräfte wären damit nicht überflüssig. Dies ist häufig die Angst. Aber das ist eine komplett andere Rolle und ein anderes Verständnis. Das Team, das diese Fähigkeiten besitzt, setzt Projekte um und die Führungskraft bildet den Rahmen und sorgt für bestmögliche Bedingungen. Da kann auch mal eine fachliche Unterstützung mit drin sein, aber eben ein komplett neues Gedankengut bis hinzu neuen Organisations- oder Gesellschaftsstrukturen, von Unternehmensformen wie Verantwortungseigentum bzw. die Gesellschaft mit gebundenem Kapital. Was bedeutet das und was braucht es für eine innere Haltung, um solche Modelle zu etablieren? Darüber schreiben wir im Wirtschaftsbereich.
Außerdem gibt es immer noch was zum Thema Gesundheit, weil es wichtig ist, dass wir unseren physischen Körper gesund erhalten. Themen wie kann ich entgiften und entschlacken? Was macht das Immunsystem in uns? Letztendlich behandeln wir Themen rund und den Menschen, aber eben mit dem Blick darauf, das wir Seele-Geistwesen sind.
Jetzt erzähl doch mal über das Crowdfunding der Bewusstseins.Stifter!
Die Crowdfunding-Kampagne haben wir deshalb gestartet, um unsere Druckkosten zu sichern. Wir hatten in der Vergangenheit 2 Unterstützer, die sind so nacheinander Ende letzten Jahres weggefallen unter anderem aus wirtschaftlichen Gründen. Bisher hat mein Partner den Ausfall kompensiert, aber das geht nicht auf Dauer.
Da habe ich gesagt, jetzt müssen wir eine neue Lösung finden. Wir sind auch auf der Suche nach neuen Unterstützern und Anzeigenkunden, die auch über das Jahr hinweg unser Engagement unterstützen. Aber jetzt brauchen wir kurzfristig finanzielle Unterstützung, damit die nächsten drei Ausgaben für dieses Jahr gesichert sind – zumindest die Druckkosten. Wir arbeiten weiter ehrenamtlich. Wenn mehr übrig bleibt, können wir uns auch ein kleines Entgelt für unsere Arbeit entnehmen. Und toll wäre auch, dass wir gezielt noch mehr Marketingmaßnahmen betreiben können, damit das Magazin bekannter wird. Das LEBENS.WERTE Magazin ist nicht am klassischen Buchhandel oder am Kiosk zu finden. Das ist teuer und gleicht einem Kampf gegen Goliath. Wir legen es gezielt in passenden Hotels und Heilpraktikerpraxen etc. aus.
Was ist deine Vision?
Meine Vision hängt eng mit der Vision der Bewusstseins.Stifter zusammen. Ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der des Ego stark nach unten geschraubt ist. Das heißt, wir erkennen, wann unser Ego anspringt und gehen nicht in unser Ego, sondern sind uns unserer handelnden Motive bewusst und schädigen weder uns noch die Natur. Auf der Basis entsteht ein ganz anderes Miteinander und dafür arbeite ich täglich an mir. Das ist unsere Arbeit und mein persönliches Ziel, das mich erfüllt – manchmal auch mit viel Frust, aber meistens mit sehr, sehr viel Freude. Wenn ich sehe, dass Menschen nur kleine Schritte gehen, dann weiß ich, dass unsere Arbeit gefruchtet hat und das treibt mich an. Das ist mein höheres Ziel. Das möchte ich mit einem Zitat von einen Arzt von 1950 abschließen.
„Echte Selbständigkeit, das Fundament, gesunden, modernen Seelenlebens, die tiefste Wurzel wahrer Gesundheit als Kern-Heilmittel grundsätzlicher Art im umfassenden Sinne zu durchschauen. Gehört zu den wichtigsten Einsichten für die Menschheit der Gegenwart.“
Helmut Hessenbruch, Arzt, um 1950
Vielen dank, liebe Tanja für deine Zeit, diesen Einblick und ganz viel Erfolg jetzt mit der Kampagne.