Lebenskrise überwinden – so schaffst du es

Wie du deine Lebenskrise überwinden kannst, verrät dir Autorin Andrea Erhard in diesem Gastbeitrag. Wer soll es wissen, wenn nicht sie? Kurz nach ihrem hoffnungsvollen Neuanfang in Italien bringt die Pandemie das Alltagsleben zum Stillstand. Doch ihre wahre Prüfung steht noch aus: Durch eine Fehlinvestition in Aktien verliert die bis dahin Medienschaffende 75.000 Euro. Dann ändert sich alles. Sie steckt mitten in der tiefsten Existenzkrise. Wie schafft sie es, diese Lebenskrise überwinden zu können, ohne psychischen Schaden zu nehmen?

Vielleicht kommt es dir so vor, als würde bei anderen alles glatt laufen und nur du wärst permanent mit Herausforderungen konfrontiert. Die Realität ist, Lebenskrisen gehören zum Leben dazu. Obwohl jeder Mensch an irgendeiner Stelle in seinem Leben eine mehr oder weniger schwere Krise erlebt, gibt es keinen „standardisierten“ Weg, wie man eine Lebenskrise überwinden kann. Daher können die folgenden Schritte nur als Inspiration dienen, deinen individuellen Weg aus der Krise zu finden.

Wie entstehen Krisen?

So zahlreich die Wege aus der Krise sind, so unterschiedlich und vielfältig sind auch die Wege in eine Krise. Oftmals braucht es keinen konkreten Auslöser und man gerät schleichend in eine Depression, obwohl es äußerlich scheinbar keinen Grund dafür gibt. Folgende Auslöser rufen häufig eine Lebenskrise hervor:

• Trennung
• Verlust eines nahestehenden Menschen
• Jobverlust / Scheitern der Selbstständigkeit
• finanzieller Verlust
• schwere Krankheit oder Unfall

Wie erkenne ich eine Lebenskrise?

Jeder, der ein einschneidendes Erlebnis in seinem Leben hatte, wie eines der oben aufgeführten, kennt vermutlich das Gefühl, endlos in die Tiefe zu fallen sowie die körperlichen Schmerzen, die damit einhergehen. In solchen Fällen ist eine Krise relativ leicht zu erkennen. Es gibt aber auch die sich schleichend anbahnenden Lebenskrisen – wie bereits erwähnt. Diese Krisen werden als Depression bezeichnet.

Meine depressive Lebensphase war sehr stark von Energie- und Freudlosigkeit geprägt. Ich hatte mehrere körperliche Beschwerden wie Migräne, Nackenschmerzen und Hautkrankheiten. Ich verspürte wenig Antrieb mich mit Menschen zu treffen. Das Leben war insgesamt einfach anstrengend.

Anfangs kümmerte ich mich ausschließlich um die Symptome. Selbst als die Einsicht kam, dass die gesundheitlichen Symptome psychische Ursachen haben, war ich immer noch damit beschäftigt, äußere Umstände ändern zu wollen, statt mich mit meinem Inneren zu beschäftigen.

Mein wichtigster Schritt zur Heilung war damals:

Nimm dir Zeit für dich selbst, um deine Lebenskrise überwinden zu können

Stress ist heutzutage die Ursache vieler unserer Probleme. Nicht nur ein voller Terminkalender erzeugt Stress, sondern viele weitere Faktoren. Daher lässt der Stress nicht automatisch nach, wenn wir nichts mehr tun.

Im Herbst 2019 habe ich meine beruflichen Tätigkeiten und mein Umfeld aufgegeben um mit meinem Partner nach Italien auszuwandern. In den darauffolgenden Monaten hatte ich keinerlei beruflichen Termine und Verpflichtungen, ich konnte so viel schlafen wie ich wollte und den Tag frei gestalten. Die Anspannung und Angst, die oftmals einem beruflichen Termin vorausgingen, waren weg. Es gab allerdings immer eine kaum wahrnehmbare Anspannung bezüglich meiner ungewissen beruflichen Zukunft. In diesem Fall gab es keinen Termin, an dem die Nervosität von mir abfiel wie es etwa früher nach Präsentationen der Fall war. Diese Grundanspannung begleitete mich Tag und Nacht.

Ganz wichtig war für mich die Meditation, denn in der Zeit habe ich mich wirklich nur mit mir beschäftigt. Gerade in einer Krise, die sich existenzbedrohend anfühlt, ist es so unheimlich schwer, einfach da zu sitzen und nichts zu tun, während die kostbare Lebenszeit davon rennt und unser Verstand durchdreht. Wenn wir diese innere Unruhe aushalten, kehrt irgendwann der Moment ein, in dem der Verstand schweigt. Dann ist der Stress weg, unser Nervensystem kann endlich zur Ruhe kommen. Ich bezeichne diesen Zustand als inneren Frieden. Dann ist Platz für die innere Stimme, die Inspirationen gibt, die nicht aus der Panik und aus dem Mangel heraus entstehen.

Wie ich meine größte Lebenskrise überwinden konnte

Meine größte Lebenskrise bisher – ausgelöst durch einen finanziellen Verlust – hat mir die Augen geöffnet. Darüber schreibe ich in meinem ersten, autobiographischen Roman „Rote Wirecard vom Universum. Wie ich für 75.000 € mein Bewusstsein erweiterte“. Ich erzähle von inneren Dämonen wie Gier, Existenz- und Verlustangst. Aber auch vom Mut, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und auf die eigene weibliche Energie, Intuition und Schöpferkraft zu vertrauen. Am Ende meiner Lebenskrise steht ein spirituelles, selbstbestimmtes Leben.

Und dennoch habe ich immer noch negative Gedankenmuster. Hin und wieder auch große Angst. Es ist durchaus möglich, dass ich wieder in eine Krise gerate. Ich glaube allerdings, dass es inzwischen einen stärkeren Auslöser bräuchte um mich in eine Krise zu stürzen. Ich bin durch diese Erfahrung vermutlich stärker oder resilienter geworden, wie man sagt.

Seither hat sich mein Bewusstsein verändert und die Erfahrung, Frieden in mir finden zu können, auch ohne finanzielle Absicherung, kann mir niemand mehr nehmen. Diese Erfahrung einmal zu machen, wünsche ich jedem Menschen.

Und ich habe eine neue Super-Power. Ich habe zum Schreiben gefunden, als mein Mittel für die benötigte Selbstreflexion. Es ist mein Weg, zu mir zu finden und persönlich zu wachsen. Und daraus ist bereits wieder etwas erwachsen: Mein neues Buchprojekt „So geht Freiheit“ gibt es ab sofort als eBook zu bestellen.

Auf self-made-minimalist.com bloggt Andrea Erhard über Gemüseanbau, Permakultur, Selbstversorgung, aber auch über über Philosophisches, Spirituelles und Persönlichkeitsentwicklung.