Gastblog von Anastasia
Es gibt verschiedene Ansätze, das komplexe „Universum Mensch“ zu strukturieren und zu heilen. Ziel ist es, nachhaltig mentale, emotionale und körperliche Gesundheit zu erlangen. Die westliche Wissenschaft trennt dazu in Anatomie und Psychologie, die indische Lehre geht von Chakren aus und die chinesische von den Elementen. Welche davon für Dich die richtige ist, musst Du selbst entscheiden. Lerne, sie kennen und mache Dir das zu eigen, was für Dich am verständlichsten ist. Finde selbst die Kraftquelle für Dein Leben und entdecke Deine weibliche Kraft. In vielen Kulturen gilt beispielsweise die Sexualität als Kraftquelle für alle Lebensbereiche: Erfolg, Gesundheit und sogar Spiritualität. In der westlichen Welt ist dieser Gedanke noch „revolutionär“.
Die geheime Kraft des Intimbereichs
Die klassischen Beckenbodenübungen sind in Europa recht oberflächlich. Es werden keine taktilen Übungen oder eine visuelle Kontrolle der Muskelbewegungen empfohlen. Obwohl wir uns doch sonst beim Sport sehr gerne im Spiegel beobachten. Von der Vaginalmuskulatur ist gleich gar keine Rede.
Weshalb kommt das Beckenbodentraining überhaupt erst dann zur Sprache, wenn der Körper bereits geschwächt ist: als Rückbildung nach einer schmerzhaften, langen und traumatischen Geburt, bei Inkontinenz oder einer Gebärmuttersenkung? Bei Periodenschmerzen oder Hämorrhoiden kommt selten jemand auf die Idee, dass der Körper Selbstheilungskräfte als Kraftquelle aktivieren könnte, wenn wir ihm dazu die Chance geben würden.
Gewinne Deine weibliche Kraft zurück
Die weibliche Kraft – und damit die Bedeutung des Beckenbodens – wurde in Europa auf besondere Weise unterdrückt: Frauen sollten ihr entsagen. Denn Intuition, Harmonie mit der Natur, Lust und die bewusste Anziehungskraft waren verteufelt. Im Mittelalter durch die Verbrennung und Folter als Hexe, dann unter dem Stigma der Sünde. In den prüden 50er-Jahren folgte „es gehört sich nicht“ und heute hat eine Frau „ihren Mann“ zu stehen. Ergänzend erhielten Frauen die vermeintlich befreiende Pille. Doch diese greift in den Hormonhaushalt und natürlichen Zyklus ein, sodass sie die Verbindung zum eigenen Körper unterbricht.
Wir haben uns deshalb angewöhnt, die Quelle unserer sexuellen Kraft zu leugnen. Wir haben jahrhundertelang funktioniert, anstatt zu leben. Frauen bringen unter Schmerzen Kinder zur Welt, leiden während der „unreinen“ Periode, passen beim Lachen oder Husten auf und bieten einen großen Markt für Einlagen, Medikamente und Operationen zur Linderung. Das spannende dabei ist: Wir haben uns über Generationen ans Leiden gewöhnt und unbewusst Ängste entwickelt, zurückzukommen zu unserer weiblichen Kraft.
Angst vor der Weiblichkeit besiegen
In den drei Jahren meiner Tätigkeit als Intimfitness-Trainerin habe ich vieles erlebt und gesehen. Zu Anfang des Vaginaltrainings hatte ich das Gefühl, in einen dunklen Keller hinabzusteigen. Ich hatte meinen emotionalen Ballast zu bewältigen. Da waren die Wut auf meine Weiblichkeit (meine weibliche Kraft) und die Angst, sich Männern zu öffnen und zu vertrauen, die Angst meine eigene Lust anzuerkennen. Eine Frau zu sein, die verzaubern und damit „verhexen“ kann, empfand ich als gefährlich. Solche Erfahrungen speichert unser Bewusstsein. Es versucht uns zu retten, indem wir die Beschäftigung mit der Vagina als unnötig oder zeitraubend abstempeln. Dem trittst Du erfolgreich entgegen, sobald Du tiefer als in das klassische Beckenbodentraining einsteigst. Schließt Du die Tür und läufst vor Deiner Weiblichkeit davon oder räumst Du Schritt für Schritt auf? Die Entscheidung liegt ganz bei Dir. Die folgenden zwei Übungen helfen Dir auf Deinem Weg.
Übung 1: Taktile Kontrolle
Wasche Dir gründlich die Hände. Zieh einen medizinischen Handschuh oder ein Kondom über die Finger, falls Du gelegentlich Milchpilz, Blasenentzündungen, Herpes oder andere lokale Erkrankungen hast. Solltest Du an Scheidentrockenheit leiden, nimm für den Test etwas Gleitgel. Ansonsten hat eine gesunde Vagina eine Grundfeuchtigkeit, die ausreicht und Dich vor Erkrankungen schützt.
Wähle eine bequeme Position. Im Sitzen ist die Beckenbodenmuskulatur in der Regel stärker als im Liegen! Das Wichtigste ist jedoch, dass Du Dich wohlfühlst. Führe nun Deine Hand oder Zeige- und Mittelfinger maximal tief ein. Lass sie liegen. Entspanne den Beckenboden und spüre seinen Tonus und die Struktur. Hast Du Rillen überall oder ist die Vagina überwiegend glatt und die Schleimhaut fühlt sich dünn und strapazierbar an? Oft hat die Vagina nur an der G-Fläche eine Struktur, weil sie dank der Klitoris-Stimulierung in einem besseren Zustand ist. Beobachte Deine Gefühle dabei.
Zieh Deinen Beckenboden nach oben, so wie es Dir möglich ist. Der Unterbauch bleibt ruhig; Du kannst die andere Hand darauf legen. Der Gebärmutterhals, eine härtere Kugel, darf nicht ertastbar sein. Solltest Du ihn ertasten, lass Dich bitte beim Gynäkologen auf Gebärmuttersenkung kontrollieren. Wenn Dein Beckenboden die Finger stark umschließt, kannst Du die tieferen Muskeln testen. Zieh, den Zeigefinger und Mittelfinger leicht auseinander und versuche sie nur mithilfe der Wände der Vagina zusammenzuführen. Wenn es funktioniert – Glückwunsch! Du kannst Dir auch hier ein Video zu dieser Übung ansehen.
Übung 2: Visuelle Kontrolle
Wasche die Hände gründlich und nimm einen kosmetischen Spiegel. Wähle eine bequeme Position. Spreize die Beine und betrachte Deine Vulva im Spiegel. Was fühlst Du? Wie sieht sie aus? Ziehe den Beckenboden nach oben. Der Unterbauch bleibt ruhig. Presse nicht. Erinnert Dich die Übung an eine Blume? Bewegen sich die Schamlippen mit wie ein Schmetterling? Atme jetzt ruhig und führe 50 schnelle Kontraktionen aus, eine pro Sekunde. Klappt es? Was fühlst Du?
Manche Frauen lehnen ihren Körper ab, obwohl er der Tempel unserer Seele ist, um den wir uns gut kümmern müssen. Es nutzt nichts, sich über den eigenen Körper zu ärgern, wenn er nicht perfekt ist. Baue Schritt für Schritt die Beziehung zu Deinem Körper auf und lerne Deine weibliche Kraft kennen. Es lohnt sich!
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Über die Autorin
Anastasia Romanova, Gründerin von Yonifit und Lingamfit, veröffentlicht seit 2016 ihr Wissen über die steuerbare Intimmuskulatur von Männern und Frauen sowie Themen rund um eine gesunde Sexualität.
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Mehr Informationen findest Du unter yonifit.de.