Durch „Her-story“ statt „His-story“ zurück zu Intuition und weiblicher Kraft

Gastblog von Jutta Westphalen – Der große Wandel, der gerade geschieht, wurde von vielen indigenen Völkern und westlichen Wissenschaftlern vorhergesagt. Nun, da wir die Krise erleben, müssen wir vieles ganz anders machen als vorher. Die junge Generation erinnert uns lautstark an unsere Verantwortung. Sie fordert uns auf, auch ihnen und ihren Kindern reine Luft, klares Wasser, eine fruchtbare Erde zu hinterlassen und Wege zu finden, die großen Feuer einzudämmen, das Abholzen einzuschränken und das Lebensrecht der Tiere zu respektieren. Doch kein Politiker oder Wissenschaftler kennt den Weg aus der weltweiten Krise.

In der Pandemie geschah Überraschendes: In jedem Land wuchsen Frauen über sich hinaus und zeigten neue Wege. Sie kümmerten sich um die Kinder, den Haushalt, die Nachbarn und pflegten die alten Eltern. Mütter leisteten neben Homeoffice gleichzeitig Home-Schooling. So wurde die weibliche Urkraft für alle sichtbar. Frauen lebten vor, wie wir Kopf, Herz und Bauch wieder miteinander verbinden. Sie machten allen bewusst, dass es im Leben um viel mehr geht, als um „kluge Köpfe“. Um eine Gemeinschaft lebendig zu halten sind Mitgefühl, Unterstützung, Freundlichkeit, Intuition, Kreativität, Gerechtigkeit und viel Liebe notwendig.

Wir alle kennen die Geschichte, die aus männlicher Sicht erzählt wird. Es ist „His-story“ und sie handelt von Herrschern, Kriegen und Eroberungen. Frauen und ihre Kinder kommen darin kaum vor. Doch die Hälfte der Bevölkerung besteht aus Frauen. Darum ist es sinnvoll, dass wir jetzt ganz tief graben und sehr weit zurückgehen. Dann entdecken wir eine Zeit, in der Wissen und Weisheit, die Jahrtausende alt sind, ausschließlich mündlich weitergegeben wurden – von einer Generation an die nächste. Denn den Zugang zu diesen Lehren muss man direkt erleben. „Her-story“ war eine weitgehend friedliche Zeit, mit einer hohen Kultur. Wie noch heute in indigenen Traditionen schützten sie das Leben und orientierten sich an natürlichen Zyklen. Es war eine Zeit, in der weibliche und mütterliche Werte die Geschicke der Menschen lenkten. Dieses alte Wissen ist unser kostbares Erbe. Es hat die Kraft, unser Überleben zu sichern.

In dieser lauten und rauen Zeit sehnen wir uns danach, dass die Erde ein beseelter, lebendiger und freundlicher Ort ist. Wir wollen dem Leben wieder Wert geben. Dann werden unsere Beziehungen besser – zu uns selbst, zu anderen und zur Natur.

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Diese kleine Göttinnenfigur ist 25.000 Jahre alt und wurde in Österreich in Willendorf gefunden. Sie lag in der Asche einer Feuerstelle. Ihre Kopfbedeckung weist darauf hin, dass sie gerade eine schamanische, innere Reise macht. Diese Figur hat einen fülligen Körper ohne individuelle Merkmale. Sie repräsentiert eine Priesterin in tiefer Versenkung und wird mit Inspirationen in die Alltagswelt ihrer Gruppe zurückkehren. Gleichzeitig symbolisiert sie die Große Mutter, die Leben schenkt und angefüllt ist mit wunderbaren göttlichen Gaben. Ihr Körper sagt: „Es ist für jeden genug da. Ich bin das Land, in dem Milch und Honig fließen.“ Diese Figur war an ihrem Fundort von rotem Ocker umhüllt. Rot symbolisiert die Kraft der Erde, der blutenden Frau, die Leben schenken kann und Neues aus sich selbst heraus kreiert.

Die Künstlerin Katharina van den Bos hat sich etwas einfallen lassen und stellt Repliken der Willendorferin und von anderen Göttinnen her. Es sind duftende, pflegende und heilende Naturseifen, die dem Körper und der Seele guttun und unsere Selbstheilungskräfte aktivieren. Lass dich von der Willendorferin dazu inspirieren, auch etwas ganz Neues ins Leben zu bringen. Mehr dazu findest auch im Göttinnen Marktplatz.

Buchempfehlung

Unsere Ahninnen hinterließen uns Felszeichnungen, geschnitzte und getöpferte Figuren, die uns für neue Sichtweisen öffnen. Mein Buch „Die weibliche Kraft kehrt zurück, Das vergessene Wissen der weisen Frauen“  inspiriert durch Weisheitslehren unserer Ahninnen und ordnet Erfahrungen ein, die fast jede Frau in unserer Zeit macht. Zahlreiche Impulse sensibilisieren für das vergessene Wissen der Frauen und regen dazu an, unserer Intuition und eigenen Kraft wieder zu vertrauen.

Über die Autorin

Jutta Westphalen ist Diplom-Pädagogin, anerkannte Heilerin, systemische Familienaufstellerin, Coach und Autorin. Über 25 Jahre hat sie in eigener Praxis Einzelberatungen und Frauen-Workshops durchgeführt. Ihre Themen sind Meditation, Selbsterfahrung, Intuitionsschulung, Finden der weiblichen Kraftquellen, Medizinrad-Wissen und schamanische Reisen. Mehr erfährst Du auf ihrer Autorinnenseite.

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